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30. Ausgabe - Südtirol Jazzfestival Alto Adige 2012

Viel neue „Begegnungen“ zum Jubiläum

„Encounters – Begegnungen – incontri“ war das Motto der 30. Jubiläumsausgabe des Südtirol Jazzfestival Alto Adige. Der letzte Ton ist Sonntag Nacht verklungen und es ist Zeit für ein Resümee. Jazz-Präsident Klaus Widmann ist zufrieden: Begegnet sind sich in 10 Tagen Festival mehr als 20.000 Zuschauer, Hunderte Musiker, neue und bekannte Gesichter und Klänge – und wiederum auch unterschiedliche Meinungen. Kurz: „Das Festival ist ein lebendiger Treffpunkt der internationalen, europäischen und heimischen Jazz-Szene geworden.“

Das ist für Jazz-Präsident Widmann die wichtigste Beobachtung – das Südtirol Jazzfestival Alto Adige wird international immer wichtiger; Musiker und Jazzfans suchen das Festival inzwischen sehr bewusst. „Mit anderen Worten: Auf der einen Seite zählen wir Jahr für Jahr mehr Konzertbesucher – heuer waren es über 20.000. Was mir aber noch wichtiger ist: Das Publikum ist noch aufmerksamer und neugieriger geworden und bereit sich auch auf Neues einzulassen“, so Widmann. Zu erkennen sei dies nicht zuletzt bei den Aufführungen in Gastbetrieben am Berg und im Tal: „Es sind immer mehr Leute da, die ganz bewusst hinkommen, um sich Konzerte anzuhören. Also nicht Zufallsgäste, die ein Bier trinken und nebenbei eben Musik hören, sondern umgekehrt.“

Die Konzertbesucher sind vielfach aus Südtirol, steigend ist jedoch auch die Anzahl von auswärts: aus Deutschland, Österreich, Italien und anderen Ländern. Für Widmann ein Zeichen, dass das Konzept eines internationalen Festivals immer stärker Fuß fasst.

Die musikalischen Begegnungen
Viel Positives erlebte Widmann – auch in Form von Zuschauerrückmeldungen – bei den Konzerten selbst. Es gab Weltpremieren im Zusammenspiel von Jazzkünstlern auf einer Bühne, auch Auftragskompositionen fanden durchaus Gehör. „Natürlich sind Auftragskompositionen zumeist anspruchsvolle Stücke, in denen Komponisten und Musiker sich das Thema zu eigen machen und ihr ganzes Können zeigen möchten“, so Widmann und meint damit die Auftragskomposition von Alois Lageder und Jazzfestival „The Imprint“ ebenso wie die Festivalhymne „Encounters in the mountains“ von Gerd Hermann Ortler. Dies sei für das Festival sehr wichtig: „Wir versuchen, ein möglichst breites Angebot für möglichst viele Menschen ins Programm aufzunehmen. Dazu gehören aber vor allem auch neue, anspruchsvolle Stücke, die für das internationale Publikum von großer Bedeutung sind“, so Widmann. Dies tritt für uns in den Vordergrund anstelle der Zusammenstellung eines Standardprogrammes. In diesem Licht erscheine ein Künstler mit seinem Standardprogramm als „zu wenig außergewöhnlich“, als dass er dem Festival den nötigen Zuspruch bescheren könnte.

Wichtig daher die Qualität: Schon bei der Auswahl der Künstler und der Zusammenstellung der Musikprogramme ist die Qualität das Hauptkriterium: „Einem Festival – und wenn es noch so viel Besucher hätte – könnte nichts Schlimmeres passieren als zu verflachen. Daher legen wir auf diesen Aspekt der höchstmöglichen Qualität allergrößten Wert“, so Widmann. Als „persönliche Highlights der 30. Ausgabe nennt er das Eröffnungskonzert „Encounters“, das Auftragswerk „The imprint“, das Konzert mit Francesco Bearzatti und Louis Sclavis und das Konzert vom Duo Andreas Schaerer und Bänz Oester. „Aber eigentlich haben mir alle Konzerte sehr gut gefallen“, sagt der Jazz-Präsident.

Wiederum gab es Dutzende unterschiedliche Locations in ganz Südtirol für die 100 Konzerte und Auftritte: Konzerthäuser, Straßen und Plätze, Schlösser, Museen, Weinhöfe, Berggasthöfe und Wirtshäuser, Betriebsgebäude und Bankfilialen... – viel Arbeit für die Veranstalter, aber eine Besonderheit des Südtirol Jazzfestival Alto Adige: „Wir bieten somit Südtirol-Erlebnisse, die einzigartig sind. Das verleiht dem Festival einen besonderen Charme“, betont Widmann und dankt allen beteiligten Partnern für die Mithilfe.

Bei dieser Gelegenheit möchten wir noch auf das am 09. August in Bozen im Auditorium Haydn stattfindende Konzert „Bollani & Young Friends“ hinweisen, eine Kooperation von Südtirol Jazzfestival Alto Adige und Busoni-Festival.

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