Das Südtirol Jazzfestival 2013 ist Geschichte – ein überaus erfolgreiches Stück der 31-jährigen Festivalgeschichte, wie Jazz-Präsident Klaus Widmann meint: „Für mich war es eines der schönsten Festivals, die wir organisiert haben – die Musik, Schauplätze und Wetter, das Publikum... Ich bin sehr zufrieden.“ Die über 70 Konzerte und Auftritte lockten rund 20.000 Besucher an.
Über 200 Musiker aus vielen europäischen Ländern, aber auch von anderen Kontinenten, spielten beim 10-tägigen Jazzfestival, das am Sonntag mit zahlreichen Konzerten auf Alm- und Berggasthöfen zu Ende ging. Schauplätze der Konzerte waren auch heuer wieder besondere Orte in ganz Südtirol – sehr oft unter freiem Himmel und fürs Publikum frei zugänglich. „Dass wir die Konzerte zumeist im Freien aufführen, ist immer wieder ein Abenteuer – wird das Wetter halten? Trotzdem: Die Musik an besonderen Orten wie Schloss Sigmundskron, auf der Festung Franzensfeste oder in den Bergen zu hören, ist einfach ein ganz besonders schönes Erlebnis“, so Widmann. Schon die Eröffnung auf Sigmundskron war in dieser Hinsicht sehr abenteuerlich – bis Mittag hatte es in Strömen geregnet; letztlich fanden sich trotz kühler Temperaturen am Abend knapp 1.000 Gäste zum Konzert ein.
Insgesamt hörten an die 20.000 Besucher die Konzerte des Festivals. „Auffallend war diesmal, dass noch mehr Urlaubsgäste eigens fürs Festival oder einzelne Konzerte anreisen“, berichtet Widmann. Auch das Interesse der Fachwelt wird von Jahr zu Jahr größer: „Ich habe beobachtet, dass zum einen vermehrt Fachjournalisten, zum anderen aber auch ein immer spezifischeres Publikum zum Jazzfestival kommt“, so Widmann. So seien etwa zum Solo-Auftritt des Akkordeonisten Richard Galliano in Sterzing zahlreiche Zuhörer eigens aus verschiedenen oberitalienischen Städten angereist. „Doch auch bei vielen anderen – und auch durchaus anspruchsvollen – Konzerten hatten wir viel Publikum, das sich mit der Musik offensichtlich ganz gezielt auseinandersetzt.“
Die Musik als Schlüssel zum Erfolg: „Wir haben für das Südtirol Jazzfestival ein sehr eigenes musikalisches Konzept entwickelt, das sich doch deutlich von anderen Festivals abhebt und das Gesamtprofil des Festivals schärft. Zum einen suchen wir nach Künstlern, die in verschiedenen Genres jenseits des Mainstream neue Projekte entwickeln und womöglich die Trendsetter von Morgen sind. Zum anderen bemühen wir uns, die musikalische Vielfalt im Jazz möglichst bunt nach Südtirol zu bringen; es soll viel zum Ausprobieren und Entdecken geben – landschaftlich ebenso wie musikalisch“, erklärt Widmann und verweist auf den Festival-Slogan „Neues Hören – mit Fernsicht“.
Wichtig ist ihm das künstlerische Niveau der Musiker und Projekte: „Auch heuer wurden meine Erwartungen sehr gut erfüllt – die allermeisten Projekte waren so oder noch besser, wie wir uns es vorgestellt hatten“, so Widmann. Zu den besonders gelungenen Projekten zählt Widmann neben der Eröffnung u.a. das Projekt der Musikkapelle Schabs mit den deutschen Jazzern Schriefl, Himpls und Rummel auf der Festung Franzensfeste; die anspruchsvollen Auftritte der Musikerkollektive „Coax“ und „Tumult“ sowie die Konzertabende beim Museion, aber auch viele andere Konzerte in kleinerem Rahmen, die beim Publikum für Begeisterung sorgten.
Widmann: „Wir durften ein wirklich schönes Jazzfestival erleben; ich danke allen, die daran mitgewirkt haben – von den Musikern übers Publikum bis hin zu den vielen Freiwilligen, ohne die ein so breitgefächertes, an vielen Orten zugleich stattfindendes Festival gar nicht möglich wäre.“ Die nächste, 32. Ausgabe des Südtirol Jazzfestival beginnt am Freitag, 27. Juni, und endet am Sonntag, 6. Juli 2014.